Recycling Pilotprojekt
Nachweis der Machbarkeit eines geschlossenen Recyclingkreislaufs für gebrauchte Fensterverglasung
Jedes Jahr werden in der Schweiz 500’000 Tonnen Fensterglas entsorgt – das entspricht rund 16 kg pro Sekunde, zirka ein kleines Küchenfensters. Bislang wird keines davon zu neuem Fensterglas recycelt. Mit diesem Pilotprojekt wollen wir zeigen, dass eine Kreislaufwirtschaft in der Schweizer Floatglasindustrie möglich ist!

Jedes Jahr werden in der Schweiz rund 500’000 Tonnen Fensterglas entsorgt – etwa 16 kg pro Sekunde, was zirka zu einem kleinen Küchenfenster entspricht. Bis jetzt wird keines dieses Glases zu neuem Flachglas recycelt: Der grösste Teil landet auf Deponien (82%) oder wird downgecycelt (18%) zu Behälterglas oder Dämmmaterial.
Im Sommer 2025 zeigte das Pilotprojekt Windows of Opportunities, das von der ZHAW mit Unterstützung des Bundesamts für Umwelt (BAFU), Glas Trösch, SWICA und der Birchmeier Gruppe geleitet wurde, dass lokales und zirkuläres Flachglasrecycling nicht nur möglich, sondern notwendig ist.
Auf einer Abbruchstelle in Winterthur wurden 375 Fensterflügel – entsprechend 4,4 Tonnen Isolierglas und 3,5 Tonnen PVC-Rahmen – sorgfältig demontiert, transportiert und gelagert. Das Glas wurde anschliessend manuell von den Rahmen getrennt, die von Moser Recycling recycelt wurden, bevor es zu einer spezialisierten Anlage zur Reinigung und Sortierung gebracht wurde. Die gereinigten Glasfragmente wurden schliesslich an eine Floatglasfabrik geliefert, wo sie erfolgreich zu neuem Flachglas eingeschmolzen wurden.
Das Pilotprojekt konzentrierte sich darauf, jeden Schritt des Prozesses – von der Demontage bis zum Wiedereinschmelzen – zu organisieren und zu dokumentieren, um die technische, ökologische und logistische Machbarkeit des Flachglasrecyclings in der Schweiz zu bewerten. Jede Phase wurde aufgezeichnet und analysiert, um Herausforderungen wie Verunreinigungen, Transportlogistik und Materialhandhabung auf der Baustelle zu identifizieren.
Die Ergebnisse zeigen, dass eine saubere und sorgfältige Demontage entscheidend für den Erfolg des Recyclings ist: Die Unversehrtheit des Glases spielt eine wesentliche Rolle dafür, ob es in die Floatglasproduktion zurückgeführt werden kann. Die Zusammenarbeit zwischen Abbruchspezialisten, Recyclern und der Glasindustrie erwies sich als Schlüsselfaktor für qualitativ hochwertige Resultate.
Zum ersten Mal in der Schweiz konnte das Projekt nachweisen, dass Post-Consumer-Isolierglas wieder in den Floatglasproduktionsprozess eingebracht werden kann. Dieses Ergebnis bestätigt, dass mit den richtigen Methoden und einer guten Koordination ein geschlossener Recyclingkreislauf für Fensterglas innerhalb der bestehenden Infrastrukturen technisch möglich ist.
Prozess
Recycling
In diesem Sommer starteten die ZHAW gemeinsam mit der Glas Trösch Gruppe, SWICA, der Birchmeier Gruppe und mit Unterstützung des BAFU ein Pilotprojekt zum Flachglasrecycling.
Im SWICA-Gebäude in Winterthur wurden 375 Fensterflügel vor dem Abriss demontiert, gelagert und nach Materialien getrennt. Das Ziel: das recycelte Flachglas im Neubau von Adrian Streich Architekten wieder einzusetzen – und damit einen geschlossenen Kreislauf für Fenster zu schaffen.
Demontage
Normalerweise werden demontierte Fenster zusammen mit anderen Materialien in Container geworfen. Auf dem Recyclinghof werden nur etwa 18% des Flachglases zu Behälterglas downgecycelt, während der Grossteil weiterhin auf Deponie landet.
Im Pilotprojekt hingegen wurden die Fensterflügel mit einfachen Werkzeugen sorgfältig demontiert – ein entscheidender Schritt hin zur Wiederverwendung und zum richtigen Recycling.
Lagerung
Das Demontieren der Fensterflügel ist nur der erste Schritt. Um die strengen Standards für das Flachglasrecycling zu erfüllen, sind auch Lagerung und Transport entscheidend.
In Winterthur wurden die Flügel mit einem Bagger abgelassen, anstatt sie über Treppen zu tragen, und anschliessend vertikal in flachen Containern gelagert. Eine zentrale Voraussetzung: Das Glas musste unbeschädigt bleiben, um eine Kreuzkontamination mit anderen Materialien zu vermeiden.
Weitere Schritte folgen…
